Who is Misses Doe? – The Story

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New York City, 1923, Bronx – ein Stadtteil, in dem sich die High-Society nachts normalerweise nicht blicken lässt. Gäbe es da nicht ein Medium, bekannt als die Misses. Eine Hellseherin, von der behauptet wird, sie hätte die Gabe, in die Zukunft zu blicken und die Schicksale aller Menschen zu kennen. Sie empfing ihre Kunden nach Einbruch der Dunkelheit im Hinterhof einer Puppenfabrik, in einer Werkstatt, in der fehlerhaft produzierte Puppen repariert wurden. Man behauptete, die Misses stünde in Verbindung mit ihrer Tochter, die mit drei Jahren einer schweren Krankheit erlegen ist. Mit Hilfe der Lieblingspuppe des Mädchens soll sie den Kontakt zu ihrem Kind hergestellt haben – eine Stoffpuppe namens Daisy, einen roten Ballon haltend. Im Oktober 1923 fand man die Leiche der Misses am Boden der Werkstatt, eingehüllt in einen roten Umhang, rechts Schläfe und Stirn zertrümmert. Daisy hielt sie an ihre Brust gepresst. Da niemand die Identität der Misses kannte, wurde sie im Polizeibericht Misses Doe genannt. Der Mord wurde nie aufgeklärt, auch deswegen, weil ihre Leiche verschwand und nicht mehr gefunden wurde. Immer wieder wird aus Krankenhäusern in den USA berichtet, man hätte Misses Doe gesehen. Nachts, in einen roten Umhang gehüllt, mit einseitiger venezianischer Maske und einer Puppe. Bei allen diesen Sichtungen waren unmittelbar davor Kinder verstorben. Die einen sagen, der Geist der Misses atme die Seelen der Kinder ein, um weiter in unserer Welt existieren zu können. Andere sind überzeugt, Misses Doe nimmt die Kinder in der Stunde ihres Todes an der Hand und bringt sie an einen besseren Ort. Gemeinsam schweben sie dann in den Himmel, höher und höher und höher – wie Daisy an einem roten Ballon.